Jeder Tinnitus ist individuell. Während den einen gelegentliche Geräusche nicht groß stören, ist Tinnitus für andere kaum zu ertragen und beeinträchtigt sämtliche Lebensbereiche. Die Wissenschaft sucht seit Langem mögliche Ursachen der nervenden Ohrgeräusche. Aktuelle Studien – etwa der Berliner Charité* – belegen einen wichtigen Zusammenhang: Beim Großteil der Tinnitus-Betroffenen liegt zugleich ein Hörverlust vor.
Hören ist nicht nur eine Sache der Ohren. Was wir hören, entsteht im Gehirn. Doch durch den Hörverlust werden ihm wichtige Signale vorenthalten, an die es gewöhnt ist. Also füllt das Gehirn diese ‚Hör-Lücke‘ mit Geräuschen, die nur für den Betroffenen selbst wahrnehmbar sind. Fehlt dem Gehirn z.B. Vogelgesang, so tritt an dessen Stelle sozusagen ein ebenso hoher Pfeifton.
Besonders perfide: Nachlassende Hörfähigkeit fällt oft lange Zeit gar nicht auf. Umso wichtiger ist es, bei Tinnitus einem möglichen Hörverlust nachzugehen. Denn was die Studien ebenfalls zeigen: Im Fall der Fälle verbessern gut eingestellte Hörgeräte nicht nur das Hören. Sie helfen auch gegen die Ohrgeräusche.
Erhält das Gehirn den fehlenden akustischen Input, tritt der Tinnitus meist zurück. Zudem verfügen viele Hörgeräte über spezielle Klang-Funktionen, die den Tinnitus lindern helfen. – Wir möchten jeden ermuntern, unsere Tinnitus-Beratung zu nutzen. Machen Sie einen Hörtest und probieren Sie gegebenenfalls für einige Tage Hörgeräte aus.